Eine wunderschöne Überraschung

Auf dem Weg ins Büro erwarte ich einen ganz normalen Berliner Sitzungswochen-Arbeitstag. Als ersten Termin habe ich ein Gespräch mit Rabbiner Prof. Walter Homolka vom Potsdamer Abraham Geiger Kolleg im Kalender stehen. Ein Treffen mit einem wichtigen Vertreter des jüdischen Lebens in Deutschland aber auch mit einem guten Freund. Er hat eine sehr schöne Überraschung mitgebracht. Das Abraham Geiger Kolleg wird in diesem Jahr zehn Jahre alt und deshalb dankt das Kolleg zehn besonderen Unterstützern . Ich bin wirklich überwältigt, dass ich zu den Ausgewählten gehöre. Verbunden mit dem Dank überbringt mir Walter auch ein goldenes Lorbeerblatt aus dem Pariser Invalidendom. Eingefasst ist es in eine Postmappe, für den praktischen Nutzen und damit man es jeden Tag vor Augen hat. Über dem Lorbeerblatt ist noch ein Zitat von Albert Schweitzer eingeprägt: „Wer etwas wirklich will, sucht Wege. Wer etwas nicht will, sucht Gründe.“ Dieses Dankeschön ist wirklich eine sehr große Ehre für mich.

Am Abend steht ein vom Berliner Presse Club (PBC) organisiertes Hintergrundgespräch an, zu dem sich sehr viele Medienvertreter angemeldet haben. Thema wird die Nachbereitung der Hessenwahl und ein Ausblick auf die noch kommenden Wahlen in diesem Jahr sein. Die Journalisten, die mit mir reden wollen, haben natürlich ein besonderes Interesse an den Entwicklungen in Thüringen. Mir geht es darum darzustellen, dass wir die Regierungsbeteiligungen in den Bundesländern auch anstreben, um es der SPD leichter zu machen, sich auch auf Bundesebene für eine sozialere Politik einzusetzen. Wenn sich die Mehrheitsverhältnisse im Bundesrat ändern, weil es statt einer dann vielleicht zwei, drei oder vier rot-rote Regierungen gibt, steigen beispielsweise die Chancen für einen bundesweiten gesetzlichen Mindestlohn. Bis jetzt kommt es noch zu solchen Absurditäten, dass die SPD zwar bundesweit Unterschriften für den Mindestlohn sammelt und dann im Bundestag dagegen stimmt. Durch den Bundesrat auch noch stärker als bisher als Korrektiv in der Bundespolitik mitzuwirken, ist deshalb ein wichtiges und legitimes Ziel, dass wir nach den in diesem Jahr anstehenden Landtagswahlen verwirklichen wollen.