Ein Zug wird kommen!
Mit der Erinnerung an das bekannte Lied von Lale Andersen „Ein Schiff wird kommen“ stand ich gestern Abend am Erfurter Hauptbahnhof und wartete auf den Zug mit dem Germana und Attila aus Berlin kommen sollten. Nach unseren Bahnabenteuern der letzten Wochen und Germanas Erfahrungen an der Bitterfelder Weiche habe ich immer auch ein bisschen „Es fährt ein Zug nach Nirgendwo“ im Ohr. Heute aber müsste es „Wunder gibt es immer wieder“ sein – der IC kommt tatsächlich pünktlich an.
Auch der heutige Vormittag war der Eisenbahn gewidmet, genauer gesagt, der Gewerkschaft der Eisenbahner. Ich hatte ein Arbeitsgespräch mit den Kollegen von Transnet. Dabei spreche ich noch mal die Höllentalbahn und die Kyffhäuserstrecke an und die Kollegen bestärken mich darin, diese Strecken schnellstens auszubauen bzw. zu sanieren. Wir reden auch über ein Tariftreuegesetz und über soziale Standards bei der Ausschreibung von Bahnstrecken. Der Tarifabbau durch die derzeitige Vergabepraxis muss gestoppt werden, darüber sind wir uns schnell einig.
Danach bespricht Dieter Hausold mit Knut Korschewsky und mir seine Pressekonferenz. Er hat heute für die Landtagsfraktion eine Kooperation zwischen den drei Fraktionen vorgeschlagen, bis Dieter Althaus wieder genesen ist. Schließlich hat die CDU momentan keine Mehrheit mehr im Parlament aber wie bereits hier geschrieben, wollen wir in dieser Situation keine Kampfabstimmungen. Deshalb halten wir eine gemeinsame Vorgehensweise bei den Maßnahmeplanungen für die Gelder des Konjunkturpaketes II für Ziel führend. Wenn alles zusammen besprochen und vereinbart wird, brauchen wir auch keine harte Auseinandersetzung im Plenum. So würde die besondere Situation im Thüringer Landtag auch zu einem besondern Signal an die Bevölkerung: In der Krise zusammenhalten und einige Monate vor der Wahl gemeinsam Prioritäten vereinbaren und Transparenz herstellen. Da kann Dieter Althaus in Ruhe gesund werden und vor der Wahl ist dann noch genug Zeit für Wahlkampf.
Zum Glück macht mich Dieter Hausold darauf aufmerksam, dass meine Vorschläge zur Sanierung der Kyffhäuserbahn, der Lückenschluss Höllentalbahn und auch die Ortsumfahrung Gößnitz nicht durch die Bundesgelder finanziert werden können – leider! Also müssten wir dafür den Landesüberschuss verwenden und die Bundesgelder in Schulen und Wirtschaft stecken. An der Dringlichkeit der Ortsumfahrung in Gößnitz ändert das aber alles nichts. Und die sieben Kilometer Lückenschluss der Höllentalbahn wären ein größer Schritt für die großen Sägewerke und das Zellulosewerk dort. Das darf nicht weiter hinausgezögert werden.
Der Abend endet vor dem Fernseher. Attila schaut in Arte ganz gespannt einen Tierfilm. Als Kaimane auftauchen und ein Wasserschwein fressen wollen, wird’s Attila zuviel und er greift an. Gestern noch feige in Berlin und heute verbellt er Kaimane in der Pampa Südamerikas.