Ein mutiger Schritt türkischer Intellektueller

Mit Freude habe ich heute Kenntnis erhalten, dass sich eine Gruppe von zweihundert Türkischen prominenten Akademiker, Journalisten, Schriftsteller und Künstler in einer Erklärung bei den Armeniern für das entstanden Leid, was ihnen 1915 vom Osmanischen Reich zugefügt wurde, entschuldigt haben. In der Erklärung heißt es: «Ich kann es mit meinem Gewissen nicht vereinbaren, dass die Große Katastrophe, denen die Armenier im Osmanischen Reich 1915 ausgesetzt waren, immer noch so unsensibel behandelt und geleugnet wird. Ich weise diese Ungerechtigkeit zurück und teile die Schmerzen meiner armenischen Brüder. Ich entschuldige mich bei ihnen.» Bisher haben sich bereits über 2500 Menschen aus der Türkei und dem Ausland dem Aufruf angeschlossen.
Ich halte die Erklärung für einen mutigen Schritt, denn in den vergangenen Jahren sind in der Türkei immer wieder Intellektuelle inhaftiert worden, weil sie die Verfolgung der Armenier als Völkermord bezeichnet haben. Die Türkei hat die Verantwortung für die Tötung von schätzungsweise 1,5 Millionen Armeniern in der Endphase des Osmanischen Reiches stets zurückgewiesen und die genannten Zahlen als übertrieben bezeichnet. Meine Hochachtung gilt auch dem in Köln ansässigen Kulturforum Türkei-Deutschland, welches alle türktischstämmigen Menschen in Deutschland aufruft, die Aktion zu unterstützen.