Zwischen virtuelle Welten und Thüringer Wurst

Mein erster Tour-Tag nach dem Landesparteitag führt mich in die Universitätsstadt Ilmenau. Und wenn ein Politiker Ilmenau besucht, sollte er oder sie es nicht vergessen, die Universität zu besuchen. Da ich diesen Rat der Ilmenauer gern annehme, mache ich es nicht wie die Kanzlerin und besuche die Wissenschaft. Also bin ich früh mit dem Rektor Prof. Scharf verabredet und lasse mich über die Situation der Uni und der Studenten informieren. Es freut mich zu hören, dass er mit mir in einer wichtigen Grundfrage einer Meinung ist. Wir brauchen keine Studiengebühren. Im Gegenteil, sie würden uns nur schaden. Diesen Standortvorteil aufzugeben, wäre fatal, erklären wir übereinstimmend. Aber nicht nur in dieser Frage finden wir schnell einen Draht zu einander und so vergessen wir glatt, dass wir noch mehr Termine haben. Daher kommt das Zentrum für Micro- und Nanotechnologien zu kurz, aber wir werden es zu einem späteren Zeitpunkt noch mal besuchen. Allerdings lässt uns der Rektor einen interessanten Einblick in die virtuelle Bilder- und Tonwelt machen und wir fliegen über den Uni-Campus, sitzen in einem Auto und schweben über winzigen Kristallen, ohne uns von der Stelle zu bewegen. Da wird einem schon ganz mulmig im Magen, aber es ist einfach Klasse, was die Uni auf diesem Gebiet schon geleistet hat und auch weiterhin vorhat.
Viel geleistet hat auch ein alter bekannter von mir. Der Geschäftsführer der Thüringer Fleisch- und Wurstwaren GmbH. Mein ersten Treffen mit ihm liegt schon viele Jahre zurück. Damals war ich noch als Gewerkschafter für den Konsum zuständig. Trotz der vielen Jahre finden wir schnell wieder zueinander und die ersten Minuten vergehen mit gemeinsamen Erinnerungen. Danach geht es zum Rundgang durch den Betrieb, der mit dem Markennamen „Die Thüringer“ sich fest etabliert hat. Was es hier zu sehen gibt, macht mir Appetit und so freue ich mich, dass wir nach dem Rundgang noch mit einer echten Thüringer Bratwurst belohnt werden. Das es auch da noch viele Unterschiede innerhalb Thüringens gibt, erklärt mir der Geschäftsführer beim Essen. Die Rede ist von mehr oder weniger Kümmel, von Majoran oder Knoblauch. Ich lasse es mir schmecken und hoffe, dass auch viele Thüringer die Produkte aus Dornheim kaufen.