Wenn eine Sprache stirbt, stirbt auch eine Kultur.

Der Tag begann mit einem Interview für eine Studentin der Kommunikationswissenschaft, die mich zum Thema Wahlkampfstrategien unserer Partei befragte.

Danach waren Vertreter der Stiftung Aramäisches Kulturerbe bei mir zum Gespräch. Die Unterhaltung ließ mich sehr nachdenklich zurück, denn mir wurde noch einmal deutlich vor Augen geführt, dass die aramäische Sprache akut vom Aussterben bedroht ist. Wenn die Länder, die aramäisch sprechende Flüchtlinge aufgenommen haben, nicht schnellstens die Weichen stellen, wird die letzte Chance auf eine Rettung vertan sein. Momentan leben noch etwas 200 bis 250 Tausend Aramäer in Europa, hauptsächlich in Schweden, den Niederlanden und in Deutschland. Bisher gibt es in keinem der Länder eine Strategie, wie die Sprache geschützt werden kann.

Das Aramäische kann in zwei Formen unterschieden werden. Einerseits gibt es die Liturgiesprache, die beispielsweise für koptische Christen Bedeutung im Gottesdienst hat. Es gibt auch relativ viel Literatur zur Liturgie aber es ist keine lebendige Sprache. Im Gegensatz dazu gibt es die Alltagssprache. Hier besteht aber wiederum das Problem, dass diese nicht verschriftlicht ist. Didaktisches Material müsste erst hergestellt werden. Ein weiteres Problem für die Aramäer ist, dass sie auch in ihren Ursprungsländer mit Einschränkungen leben müssen. In der Türkei gibt es beispielsweise ein Lehrverbot für aramäisch.

Gemeinsam haben wir heute Überlegungen entwickelt, wie die Situation in der Bundesrepublik verbessert werden könnte und ich werde in den nächsten Wochen im Bundestag einige Initiativen einbringen, die sich dem Thema widmen.

Ansonsten galt es wieder jede Menge Post zu bearbeiten und in der Nachbereitung der Spanienreise diverse Briefe zu schreiben. Außerdem erhielt ich die Info, dass nach dem Fanprojekt nun auch das Kinderzentrum Ottokar eine Spende erhielt. Schön, wenn man mit einer Rede an der richtigen Stelle so für kleine Freuden sorgen kann.