Vom Dämonisieren zum Verharmlosen!
Auf der Rückfahrt von der Sauna sehen wir in der U-Bahn auf den Bildschirmen den Interview Text vom Altkanzler Helmut Schmidt .Ich traue meinen Augen nicht! Da steht doch tatsächlich, dass er Oskar Lafontaine für einen so begnadeten Redner hält wie Adolf Hitler! Er vergleicht Oskar mit Le Pen!
Wir groß muss die Angst der Sozialdemokratie vor unseren Erfolgen sein, um solche abstrusen Gedanken abzusondern? Offenbar bemerkt der Altkanzler in seinem Wahn und Hass nicht, dass er mit diesem Parallelvergleich, nicht Oskar wirklich zum Dämonen macht, sondern die unfassbaren Verbrechen von Adolf Hitler und seiner Getreuen verharmlost. Das singuläre Verbrechen des Hitler-Deutschlands darf nun wirklich nicht herhalten, um sich den Hass auf einen früheren SPD-Vorsitzenden zu gestatten. Damit macht man Adolf Hitler zum Normalbürger. Wollte das Helmut Schmidt? Ich bin rat- und fassungslos über diese Entgleisung!
Leider passt dies zu den Ereignissen in Dresden. Noch nie hat ein Parlament oder eine Stadtverordnetenversammlung in Deutschland Beschlüsse von Naziabgeordneten angenommen. Nun hat in Dresden der Stadtrat das Tabu gebrochen. Auch unsere ehemaligen Fraktionsmitglieder haben diesen Tabubruch mitgemacht. Die neue CDU-Oberbürgermeisterin Orosz hat auf böse Art Ihren Einstand gegeben, mit einem schlimmen Tabubruch! Nun können die Nazis ohne Ende abfeiern.
Da werden die Verbrechen der NSDAP vergessen, weil ja der Antrag so harmlos und so richtig war. Ich verstehe nur nicht, dass Eheleute zu Hause darüber nicht offen und kritisch sprechen. Wie kann eine Stadträtin durch Schweigen das alles mittragen und der sogenannte (wie der Spiegel immer schreibt) Vordenker unserer Partei schweigt ebenfalls dazu? Andre Brie hat sich doch im ganzen Prozess der Spaltung der Stadtratfraktion im Dresdener Stadtrat an mehreren öffentlichen Veranstaltungen dazu geäußert und nun bei der Naziabstimmung schweigt er?
Sogar der Landtagsabgeordnete Weckesser (der für den schuldenfreien Sozialismus Werbung gemacht hat und dann dem WoBa-Verkauf an eine Heuschrecke zugestimmt hat) stimmt dem Antrag der Nazis zu! Gut, dass alle Sächsischen Kreisvorsitzenden unserer Partei diesen Ja-Sager aufgefordert haben, endlich die Partei zu verlassen. Charakter haben diese Alt-Fraktionäre jedenfalls keinen. Der wirre Ungeist feiert bei dieser kleinen Gruppe von Unverbesserlichen doofe Urstände. Leider merken sie es nicht! Aber so wird aus der Linkspartei.PDS nun hinter dem Punkt die Buchstaben CDU! Mal sehen wer alles für seine Karriere direkt zur Sächsischen CDU überlaufen wird! Nach diesem Tabubruch sind die Kooperationen klar und braun erkennbar.
Doch es gibt auch schönes an diesem Sonntag. Bei der OB-Wahl in Schwerin, der Landeshauptstadt von Mecklenburg-Vorpommern, geht unsere Angelika Gramkow mit dem besten Ergebnis in die Stichwahl! Glückwunsch Geli! Das entschädigt mich für meine Trauer auf Dresden und Helmut Schmidt!