Ein Stück auf dem Jacobsweg

Unsere Spanienreise führte uns heute nach Pamplona, in die Hauptstadt der autonomen Region Navarra. Zum Start erwartet uns ein Empfang im Parlament, bei dem wir von der Präsidentin und den Fraktionsvorsitzenden herzlich aufgenommen wurden. In Gesprächen erfuhren wir etwas über die Beteiligungsrechte im Parlament und die regionale Autonomie. Unsere Gastgeber hatten sehr gute Kenntnisse über Deutschland, was mich schon ein bisschen überrascht hat.

Anschließend ging es in das Rathaus der Stadt und auf den berühmten Balkon, von dem die Bürgermeisterin jährlich mit einer Feuerwerksrakete das große Stiertreiben eröffnet. Mir fallen die Bilder ein, die dann auch in unseren Medien zu sehen sind, wenn die Stiere in der Stadt durch die Menschenmenge getrieben werden, was meist mit Verletzungen auf beiden Seiten endet. Allerdings steht mehr das Politische im Mittelpunkt unseres Treffens und so werden wir von der Bürgermeisterin über die Probleme der Kommune sowie deren Finanzierung informiert. Irgendwie erinnert mich das auch heute an Thüringen.

Beim Besuch des Regierungspalastes wird uns klar, warum die Region Navarra auch heute noch an ihrer Autonomie festhält. Über 500 Jahre Königreich Navarra haben in den Herzen der Menschen ihre Spuren hinterlassen und tragen den heutigen Autonomie-Gedanken weiter.

Das man im Gegensatz zu den Schilderungen von Harpe Kerkeling in seinem Buch in Pamplona gut essen kann, wird uns auch bewiesen. Die Bewohner der Stadt sind auch etwas böse darüber, dass Harpe Kerkeling das Essen in Pamplona so schlecht bewertet.

Am Ende steht noch ein Rundgang durch die Stadt, der uns zwei Stunden entlang dem Jacobsweg führt. Es beginnt und endet an jenem französischen Tor, durch welches jeder Pilger die Stadt betritt. So bekomme ich heute die Gelegenheit, meinem großen Traum, der Pilgerung auf dem Jacobsweg, sehr nach zu sein.