Ost- und Westregionen gemeinsam entwickeln

Ich schaue aus dem Fenster und sehe Sonnenschein, während mein Mitarbeiter mir zuruft: „Es regnet“. Kann doch gar nicht sein, denke ich, habe doch gerade die Sonne gesehen. Aber tatsächlich, auf einmal regnet es in Strömen und unsere Fahrt nach Kronach bleibt bis zu den Gipfeln des Frankenwaldes nass. Dann wird es wieder hell und wir kommen trocken an.

In Kronach erwartet uns ein aktiver Wahlkämpfer, der es mit seinen 25 Mitglieder nicht einfach hat, den bayerischen Landeswahlkampf zu managen. Die Region hat große Probleme und das einstige Grenzgebiet zur DDR und damit Zonenrandgefördert fühlt sich wirtschaftlich und politisch abgehangen. Dies erfahren wir auch bei dem Selbsthilfebetrieb A.S.C.O. Teuschnitz, wo sich Menschen um Langzeitarbeitslose und Behinderte kümmern. Der Ehrgeiz und der Enthusiasmus ist beeindruckend, wie 50 Leute aus der Region integriert werden und durch die anliegenden Gemeinden unterstützt. Wo einst der innerdeutsche Grenzstreifen verlief, ist viel Wirtschaft weggebrochen. Vor allem Klein- und Mittelständige Betriebe haben dich gemacht oder sind der Wirtschaftsförderung in den Osten hinterher gewandert.

Ähnlich sieht es in der Thüringer Grenzregion aus. Es sollte doch möglich sein, denke ich, gemeinsam die Region Frankenwald und Rennsteig zu stärken. Voraussetzung ist jedoch ein zwischenstaatliches Abkommen, was die Landkreise in Bayern und Thüringen in die finanzielle Lage versetzt, behördliche Grenzen zu überwinden. Da hilft nicht nur ein neues Förderprogramm für den Westen, sondern aktives Handeln der Menschen vor Ort. Der Wille schein dazu sein.