Bruderkrieg bringt keinen Frieden

In den letzten Tagen musste ich die Bilder aus dem Gazastreifen zur Kenntnis nehmen, auf denen zu sehen war, wie die Hamas ihre Brüder der Fatah jagt und sich diese halbnackten Menschen nach Israel retten mussten, um Schutz vor der eigenen konkurrierenden Organisation zu erhalten – ein schrecklicher Bruderkrieg.
In Erinnerung an Sätze eines Kollegen aus meiner Fraktion: Auch der Stiefel eines Palästinensers im Nacken eines Palästinensers bringt eben keinen dauerhaften Frieden. Machtpolitik, Militärpolitik und ständige Grenzverschiebungen werden nur wieder zu neuer Gewalt führen. Nur wenn alle Akteure an den Verhandlungstisch kommen und nur wenn alle auch den Dialog wollen und nur wenn alle ausschließen, den anderen vernichten zu wollen, dann ist wirklich erst der Weg zum Frieden frei.  Um es mit den Worten des früheren Lateinischen Patriarchen von Jerusalem Michel Sabbha zu sagen: Wir müssen lernen, mit den Augen des anderen zu sehen“ (Tagebucheintrag vom 28.06.2008).

Seit meiner Begegnung mit dem Verein Agudah“ (Tagebucheintrag vom 29.06.2008), welcher sich um homosexuelle palästinensische Flüchtlinge kümmert, habe ich mich weiter mit dieser spezifischen Thematik beschäftigt.
So werde ich mich Ende September mit Günter Nooke (Beauftragter für Menschenrechtspolitik und humanitäre Hilfe der Bundesregierung) treffen, um mit ihm über die schwierige Lage der Betroffenen zu reden und mögliche Hilfsangebote von deutscher Seite zu besprechen. Ich bin, ehrlich gesagt, schon sehr gespannt auf das Gespräch.

Das Wetter ist schon sehr herbstlich geworden. Mit der neuen Wohnung in Erfurt und mit der Umzugsplanung ist jetzt alles klar. Bei diesem Wetter muss nun noch der Garten winterfest gemacht werden, denn wenn ich in meinen Terminkalender schaue, weiß ich beim besten Willen nicht, wann ich in den nächsten Wochen dazu kommen soll. Also los, Ärmel hoch und ran an die Arbeit!