Bayerisch demokratischer Extremismus

Nach einem ausgiebigen Frühstück bei Michael – danke noch mal an ihn für die freundliche Unterbringung – geht es nach Coburg zum Infostand. Die Genossen vor Ort haben schon alles vorbereitet und wir bauen gemeinsam den Stand der LINKEN auf – vor der Deutschen Bank.

Es dauert keine fünf Minuten und schon erscheint die Filialleiterin der Bank und fragt, ob wir denn eine Genehmigung haben. Na klar haben wir das. Was dann hinter den Kulissen passiert, können wir nur erahnen. Nach 30 Minuten erscheint eine Dame vom Ordnungsamt und will noch mal die Genehmigung sehen. Komisch, die müssten doch eigentlich wissen, welche Genehmigung das Amt erteilt hat. Ihr bleibt nichts anderes übrig, verdrossen zurück in ihr Amt zu gehen. Nach eineinhalb Stunden erscheint erneut ein Vertreter des Ordnungsamtes und es beginnt das Gleiche noch einmal. Da kann man nur staunen, welchen Einfluss die Deutsche Bank auf die Coburger Verwaltung hat.

Unterdessen hatte ein Coburger Genosse die Mitarbeiter der Bank um Hilfe bei Kopierarbeiten ersucht und siehe da, sie kopieren ihm das Papier. Ich amüsiere mich köstlich, ist es doch der Fragebogen der Hochschule Coburg, worin man eintragen muss, wenn man Mitglied einer extremistischen Partei wie der LINKEN ist. Dabei eine umfangreiche Liste von „extremistischen“ Organisationen. Vielleicht sollte die CSU-Staatsregierung den umgekehrten weg gehen und ein Liste mit erlaubten und wohlgesonnenen Organisation machen: Staatspartei CSU und SPD ohne Beanstandungen, FDP geht so, Grüne verdächtig, alles anderen unmöglich. Es leben die bayerisch demokratische Extremismus!