Gratulationstag

So viele Geburtstage auf einmal! Zuerst laufe ich dem Ministerpräsidenten in die Arme und kann ihm zu seinem 50. noch persönlich gratulieren. Dann stehe ich in Weimar in der langen Reihe der Gratulanten, die dem Chefredakteur der TLZ, Hans Hoffmeister, zum 60. ihre Aufwartung machen wollen – mit einem zugekniffenem Auge habe ich Ihm etwas kleines aus Israel mitgebracht.

In seiner Antwort auf die wirklich zutreffenden Worte der Laudatoren, den Herren Althaus, Späth und Nationaltheater-Intendanten Märki, sagte dann Hans Hoffmeister, er habe auch mal „das eine oder andere Ding“ mit mir „am Laufen gehabt”. Das löste wiederum bei der hochwohllöblichen Festgesellschaft nachdenkliches Grübeln aus. Was könnte der Herr Chefredakteur damit gemeint haben? Ich nicke lächelnd und wissend und wende mich einer anwesenden „hochstehenden“ Person zu, um wieder einmal so ein Ding zum Laufen zu bringen, wie es Herr Hoffmeister nennen würde. Aber eine gute Idee muss manchmal über Bande gespielt werden, damit es wirklich gut wird. Oder wie mein Gesprächspartner sagte, was nutzt eine gute Idee, wenn der Falsche sie vorträgt. Ich nicke und bearbeite die Idee, so dass sie bis zum Abend an den Richtigen gekommen ist. Ich finde es schon ein bisschen seltsam, aber was soll’s: Selbst über diesen Weg bin ich sehr einverstanden gute Ideen voranzutreiben. Mal sehen, ob wir diesen Ball am Donnerstag im Landtag schon ins Spiel werfen.

Apropos Ball – tolles Spiel gestern abend. Gute Manschaft, die Spanier. Als Vorsitzender der deutsch-spanischen Parlamentsgruppe habe ich mich über das Spiel sehr gefreut. Sehr wendig und schnell, diese roten Spanier – ich schreibe gleich die Gratulation an die Abgeordneten der Cortes. Unsere Mannschaft hat es aber auch weit gebracht. Weiter als geglaubt und die Stimmung in Deutschland ist toll, auch wenn die Spritpreise es einem langsam verleiden.

Nun muss ich noch Briefmarken kaufen für Geburtstagsgrüße an drei liebe Frauen. Alles hatte so gut geklappt heute. Ich schaue auf meinen Fahrplan und sehe, dass ich die Marken in Mannheim im Bahnhof kaufen kann, genügend Zeit zum Umsteigen. Dann wird es doch hektisch und super eilig. Ich muss den Hoffmeister-Empfang früher als geplant verlassen, dann einige dringende Telefonate führen und rein in den ICE nach Kaiserslautern. Drei Tage Programm in Rheinland-Pfalz zusammen mit unserem Landesvorsitzendem Alexander Ullrich, voller Terminplan und hoffentlich gute Veranstaltungen. Doch davor hat der Herr die Bahn gestellt: Im ICE sagt eine freundliche Lautsprecherstimme, dass das Stellwerk in Steinheim bei Hanau kaputt ist und wir über Nebenstrecken fahren müssen. „Es fährt ein Zug nach nirgendwo …“ sang mal ein Schlagersänger. So kam ich mir auch vor. Germana schickt mir während ihrer Fahrt nach Berlin eine SMS: Ihr Zug hat eine Stunde Verspätung. „Meiner nur 45 Minuten!“ prahle ich zurück.

Deutschland in seiner Pracht hat mich wieder und so komme ich nach RLP schon zu spät zum ersten Termin. Aber dafür lässt mich meine Landtagsfraktion wissen, dass der Bundespräsident den Vertrag von Lissabon solange nicht unterschreiben will, bis unsere Klage am Bundesverfassungsgericht verhandelt ist. Gute Entscheidung, Herr Köhler, Respekt!

Und da die Postkarten immer noch ohne Briefmarken sind: Herzlichen Glückwunsch Katrin, Mia und Diana!