Die Milch macht’s?
Heute genießen wir den Kindertag auf einem schönen Spielplatz im Grünen. Da unsere eigenen Kinder schon aus dem Spielplatzalter raus sind, schnappen wir uns einfach eine eng befreundete Familie mit entsprechendem Kind – sehr schön. Schön war gestern auch die konstituierende Sitzung des neuen Parteivorstandes. Die Atmosphäre war sehr angenehm, gute Diskussionen und Einmütigkeit bei allen Personalvorschlägen – so wünscht man es sich. Absolut einig waren wir uns auch in der Unerstützung für Gregor. Diesbezüglich habe ich übrigens noch weitere Solidaritäts-Mails wegen der Sendung vom Donnerstag erhalten. Glücklicherweise scheinen wirklich sehr viele Bürger zu durchschauen, welches falsche Spiel hier auf dem Rücken von Gregor gespielt werden soll.
Aus Thüringen höre ich heute, dass die Bauern die Milchwerke in Erfurt besetzt haben. Für die Bauern ist das ein emotional äußerst einschneidendes Erlebnis und ich kann gut nachvollziehen, wie ihnen dabei das Herz blutet. Wer sich ein bisschen mit dem Thema befasst, weiß, dass es so nicht weitergehen kann. Mit jedem Liter Milch machen die Bauern sechs Cent Verlust, viele Höfe stehen vor dem Aus und die Aktion in Erfurt ist reine Notwehr.
Zu den Fakten gehören nicht nur die sechs Cent/Liter Verlust, dazu gehört auch, dass die Erfurter Milchwerke zuletzt 1,5 Millionen Euro Gewinn gemacht haben. Auch Lidl hat seinen Gewinn u.a. durch den Verkauf der Milch immens gesteigert. Hier wird Lohn- und Preisdumping im schlechtesten Sinne verbunden. Die Milchwerke kaufen inzwischen die Milch für 45 Cent pro Liter auf dem freien Markt, sind aber nicht bereit den einheimischen Bauern mehr als 35 Cent zu zahlen. Dieser Zustand ist unhaltbar! Die Milchindustrie muss endlich den Schulterschluss eingehen und den Bauern angemessene Preise für ihr Produkt zahlen. Sollte dazu keine Bereitschaft bestehen, hat meine Fraktion bereits angekündigt, den Bauern rechtlichen Beistand zu leisten.