Weltfriedenstag – Nie so wichtig wie in dieser Zeit

Ich freue mich ja schon, heute in Warschau bei der Vorstandsklausur der RLS zu sein, vor allem nach dem Chaos am Frankfurter Flughafen gestern. Es wäre aber auch schön gewesen, wenn ich bei einer der Aktionen zum Weltfriedenstag hätte dabei sein können, vor allem beim Friedensfest in Gera. Dort gibt es heute ab 14 Uhr auf dem Museumsplatz ein buntes Programm und wer in der Nähe ist, dem sei wärmstens empfohlen mal vorbeizuschauen. Wir werden inzwischen in Warschau einen Kranz am Mahnmal des Warschauer Ghettos niederlegen.

Der Weltfriedenstag ist in dieser Zeit wichtiger denn je, denn an vielen Orten auf der Welt herrscht Krieg und an wahrscheinlich noch mal so vielen Stellen ist der Frieden in Gefahr. Das Schlimme ist, dass es kaum mehr öffentliche Aufmerksamkeit für diese Konflikte gibt. Die Kriegslogik ist in den Alltag übergegangen, Militäreinsätze scheinen zu „normalen“ politischen Lösungen geworden zu sein und Waffenexporte sollen wir als nicht so schlimm ansehen. Schließlich seien Waffen an sich „ethisch neutral“, meinte Anfang August Bundesverteidigungsminister de Maizière. Ich denke jede Waffe, die es weniger gibt, ist ein Schritt in Richtung Frieden. Deswegen brauchen wir ein klares Nein zu jeglichen Rüstungsexporten.

Verpasst habe ich gestern leider auch die Feier zum 60. Jubiläum der neuen Synagoge in Erfurt. Das Programm der Festveranstaltung hatte ich im Vorfeld einsehen dürfen und daher wusste ich schon, dass es eine gute Veranstaltung mit viele interessanten Beiträgen wird. Wie ich jetzt in der TA Online lese, hat sich meine Erwartung bestätigt. Es ist wirklich ein großes Glück für uns alle, dass jüdisches Leben wieder so präsent ist in Erfurt und dass es viel Unterstützung für die jüdisches Landesgemeinde gibt. Wegen unserer Freude darüber haben André Blechschmidt und ich uns auch an den Kosten der Restaurierung der Synagogenleuchter beteiligt. Ein kleines Geburtstagsgeschenk sozusagen. Mazel tov.