Ehrenamtlicher Blitzbesuch in Berlin

Wieder einmal war ich in Berlin. Wie bereits am Montag und auch am kommenden Samstag.
Mein Besuch am Mittwoch bezog sich unmittelbar  auf Angelegenheiten der Rosa-Luxemburg-Stiftung. Im ersten Teil habe ich für den Vorstand, ein Referat mit all unseren Buchhaltungsfachkräften die wir in unseren Auslandsbüros rund um den Globus haben, geführt. Die babylonische Sprachverwirrung kann man sich vorstellen, denn die Übersetzung erfolgt vom Deutschen simultan per Kopfhörer ins Spanisch und Englisch.
Das war eine Herausforderung einerseits, aber gleichzeitig war es hochspannend. Es war mir eine große Freude Mitarbeiter wieder zu treffen, die ich im Laufe der Jahre in den Büros in Johannesburg, Tel Aviv, Ramallah oder Quito kennen lernen durfte.
Es ging bei dem Termin auch um Buchhaltung, aber vor allem um Politik. Ich habe erläutert, was wir Linken in Deutschland für Politikansätze in Bezug auf internationale Solidarität entwickelt haben. Eine große Rolle spielt dabei auch der leider verstorbenen Lothar Bisky und ich erläutere warum er ein großer Verlust auch für die internationale Linke ist.
Der zweite Teil meines Berlinaufenthalts dreht sich um den Rosa-Luxemburg-Neubau. Wir haben die Weichen so gestellt, dass 2014 mit dem Neubau begonnen werden kann. Gemeinsam mit dem geschäftsführenden Vorstand koordiniere ich das Bauprojekt.
Auf der Hin- und Rückreise spielt, neben vielen Themen, der Samstag mit dem Aufruf eine große Rolle und ich möchte alle Bürger ermuntern, am Samstag ab 10 Uhr in die Trommsdorffstraße zu kommen und dort einzukaufen und zu verweilen.

Es ist eine Kulturlosigkeit, das deutsche Nazis sich mit Schweinefleisch vor eine muslimische Metzgerei stellen wollen.
Wie bereits gestern geschrieben, liegt bei uns in der Fraktion, in der 3. Etage, ein Kondolenzbuch für Lothar Bisky aus. Meinen Text darin hierunter nachfolgend:

Wir verneigen uns vor dem Verstorbenen, vor unserem Freund und Genossen Lothar Bisky, und vor seiner Lebensleistung.
Wir gedenken unseres Gründungsvorsitzenden, eines Menschen, der in seinem ganzen Leben eher unangepasst, immer aber unkonventionell war.
Wir erinnern an einen Menschen, der Mut gemacht hat, der durch sein eigenes Handeln, durch seine klugen Worte, andere ermutigt hat. An einen Menschen, der den Zweifel mitgedacht und nicht mit falschen Gewissheiten anderen das Zweifeln ausgetrieben hat. Gerade aus seinem Anzweifeln entstanden aber Gewissheiten, durch die das gesellschaftliche Leben menschliche Impulse bekam. Er war ein Realist und Utopist gleichermaßen.
Für all seine Ermutigungen haben wir viele Gründe, ihm dankbar zu sein.
Ich persönlich verabschiede mich von einem väterlichen Freund, mit dem ich die Ehre hatte, unsere Partei, DIE LINKE, entstehen lassen zu können. Nicht unwesentliche Anteile meiner Kraft danke ich Lothar Bisky.
Wir trauern mit seiner Frau Almuth, mit seinen Söhnen Jens und Norbert und mit seiner ganzen Familie.

Bodo Ramelow, Vorsitzender der Fraktion DIE LINKE im Thüringer Landtag