Gestern saß ich in Berlin bei der großen Anhörung unserer Bundestagsfraktion zur Daseinsvorsorge in Ostdeutschland. Meine Aufgabe dabei war den Vorstandsvorsitzenden der Bundesagentur für Arbeit, Frank-Jürgen Weise, über gemeinwohlorientierte Arbeit und Strukturentwicklung in Ostdeutschland zu interviewen. Wir waren uns einig, dass es ein Unding ist, wenn Betriebe nicht tarifgebunden bezahlen. Es ist ein spezifisch ostdeutsches Problem, dass hier viel Industrie kaputt gemacht wurde, und sich Branchen angesiedelt haben, die massiv mit Billiglöhnen arbeiten.
Was die Nachrichten angeht, war der Wochenstart gestern wirklich ein gebrauchter Tag. Als erstes kam die Meldung, dass Nikolaus Schneider als Ratsvorsitzender der EKD zurücktritt, um bei seiner erkrankten Frau Anne zu sein. Ich durfte die beiden bei einem gemeinsamen Frühstück beim Kirchentag in Dresden 2011 kennenlernen. Nikolaus Schneider hat sich im Gegensatz zu seinen Vorgänger immer sehr offen für Dialogangebote aus unserer Partei gezeigt, alleine schon deshalb – neben vielen anderen Gründen – ist der Rücktritt ein Verlust. Die Begründung ist aber hundertprozentig nachvollziehbar und ich drücke Anne Schneider ganz doll die Daumen, damit sie die Krankheit besiegt.