Traumhaftes Licht und ein Mandala für Mohring

Weihnachten naht und meine Stimmung stellt sich immer mehr darauf ein. Während am Montagmorgen die heimatlichen Nachrichten im Internetradio von Regen und Tauwetter berichten, schneit es im Allgäu ununterbrochen. Erst am Mittag bricht die Sonne hervor. Ich muss noch 1 1/2 Stunden zur Anwendung und dann nichts wie raus. Mit langen Wollstrümpfen versuche ich mich vor den 30 bis 40 Zentimetern Neuschnee zu schützen, die über Nacht gefallen sind.

Um aufs Hörnle zu kommen, dem höchsten Punkt innerhalb von Pfronten (832m) muss ich durch den tiefen Schnee, da gibt es keinen geräumten Weg. Dafür ist es ein so wunderschöner und stiller Ort, an dem ich die Ruhe und das fantastische Licht genieße. Schon beim Aufstieg kostet es einige Zeit, immer einen festen Tritt zu finden. Aber um hoch hinauszukommen, braucht man nach jedem Schritt auch sicheren Stand. Das ist in der Kur so – und im richtigen Leben auch. Schließlich will man den Überblick haben und Überblick heißt hier im konkreten Fall auf andere Berge schauen zu können. Das Licht über den Bergen lockt mich und so komme ich wohlbehalten oben an. Viele Fotoaufnahmen später kommt ein älterer Herr auch aufwärts gestapft. Er hat Skier auf dem Rücken und ich schaue gespannt und fasziniert seinem Aufstieg zu. Als er oben ist, kann ich an der Sprache feststellen, dass es sich um einen original Pfrontener Einwohner handelt. Die Kommunikation ist anfangs etwas schwierig, aber dann bemüht er sich langsam und hochdeutsch mit mir zu sprechen. Ich erfahre, dass es in der kommenden Nacht noch viel kälter werden wird und noch mehr Schnee zu erwarten ist. Da er deutlich über 70 zu sein scheint, ist nicht nur sein Aufstieg beeindruckend, sondern auch, wie er nach unserem kurzen Gespräch auf den Skiern durch den Tiefschnee wieder abwärts wedelt. Sehr elegant, denke ich und es geht mir durch den Kopf, so fit möchte ich im Alter auch noch sein. Aber deshalb bin ich ja hier und so genieße ich auf dem Hausberg der Pfrontener das Sonnenschauspiel über den Bergen. Fast als wenn die Engel über uns schweben würden …

Da kann mich auch das Gemeckere des CDU-Fraktionsvorsitzenden im Thüringer Landtag nicht ärgern. Er schimpfte wohl Donnerstagnacht im Landtag, dass er es seltsam fände, dass ich Yoga mache, während im Parlament der Haushalt abgestimmt wird. Wenn ich dabei gewesen wäre, hätte er sich bestimmt beschwert, dass wir dem schwarz-rosa Haushalt nicht zustimmen. So kann er ruhig alleine für den keinerlei Probleme lösenden Haushalt votieren. Ich male inzwischen noch ein Mandala für Herrn Mohring. An der falschen Politik, die u.a. dazu führt, dass Städte und Gemeinden nun die Kita-Gebühren erhöhen müssen, ändert das nichts. Da helfen nur andere Mehrheiten und ein echter Politikwechsel.