Innovationswoche der Sommertour #ZukunftThüringen – Tag 3: Innovative Produkte Made in Thüringen

Weiter geht meine Reise durch die Modellfabriken des Kompetenzzentrums Ilmenau. Heute bin ich in Sondershausen unterwegs und besuche zunächst die Modellfabrik „Produktionssteuerung und Automatisierung“. Geschäftsführer Christian Schilling begrüßt mich und die Landrätin des Kyffhäuserkreises, Antje Hochwind, in Sondershausen.

Die Modellfabrik „Produktionssteuerung“ unterstützt kleine und mittlere Unternehmen in Fragen der Einführung von Produktionssteuerungs- und Leitsystemen sowie der Automatisierung verschiedener Produktionsbereiche.

Sie bietet Unterstützung bei der Einführung und Ergänzung von Produktionssteuerungs- und Produktionsleitsystemen r bei Fragen der Systemanforderung und -auswahl sowie bei der Einführung der Systeme an. Ein tolles Projekt, das kleine und mittelständische Unternehmen am „konkreten Objekt“ begleiten und betreuen.

Und auch wir beginnen den Tag gleich mit praktischen Übungen. Mit einem „Printstift“ können wir selbst Hand anlegen und unsere eigenen Drucke fertigen. Einmal mehr stelle ich fest, dass ich doch lieber bei der Kopfarbeit bleibe. Umso beeindruckter bin ich dann von den Leistungen und Produkten der Firma „3D-Schilling“, die der Modellfabrik den nötigen Raum gibt.

Die Firma 3D Schilling aus Sondershausen / Oberspier in Thüringen bietet Rapid Prototyping und Rapid Manufacturing mit verschiedenen Technologien wie Stereolitografie, Lasersintern, Vakuumguss und Prototypen aus Originalmaterialien, sowie Werkzeugbau und Ingenieurdienstleistungen seit über 20 Jahren an. Es stellt Formen und Formteile für die Kunststoffteileproduktion her und bietet als Dienstleistung die Reparatur und Wartung der Formen an. Ich bin beeindruckt, was mit 3D-Druck alles möglich ist. Einiges wird künftig auch im Büro des Ministerpräsidenten Platz finden, wie „gedruckte“ Papierkörbe oder Brillenhalter. Dass das Modell von Papst Benedikt nach dessen Besuch in Thüringen kein Exportschlager nach Polen wurde, weil dieser den falschen Bischofsstab trug, kann die Firma gut verschmerzen, denn sie lebt inzwischen von der Produktion von Formen und Modellen und das hoch automatisiert. So kann der Mitarbeiter am Wochenende zu Hause sein, den Produktionsprozess am Tablet überwachen und ggf. eingreifen und muss nur im Ausnahmefall in die Firma. Das spart Kosten und ist sehr familienfreundlich.

Überhaupt scheint mir, dass „3D Schilling“ in jeder Hinsicht ein spannendes Unternehmen ist. Die Nachfolge ist geregelt und in der Werkhalle sehe ich eine Menge junger Mitarbeiter. Auf meine Frage bestätigt mir Frau Schilling, dass gut qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch künftig Basis des Erfolges sein werden. Der Werkzeugmacher oder nunmehr Werkzeugmechaniker wird bei der Montage von Werkzeugen eben auch in Zukunft gebraucht.

In der anschließenden Diskussionsrunde waren wir uns einig, dass es genauso wichtig ist, dass wir auch in der schulischen Bildung die Weichen dafür stellen, dass junge Leute gut auf das Arbeitsleben vorbereitet werden. Die Themen Digitalisierung und Informationstechnik müssen auch in den Schulen breiteren Raum einnehmen, ebenso die Stärkung der MINT-Fächer. Das wird nicht von heute auf morgen gehen, aber die Weichen müssen wir jetzt stellen, um selber einen Beitrag zur Gewinnung von Fachkräften für morgen zu leisen.

Von „3D Schilling“ geht es zu einem Unternehmen, das mit der Thüringer Staatskanzlei eine besondere Geschichte verbindet. Wir besuchen die „Sonlux Lighting GmbH“ in Sondershausen. „Sonlux Lighting“ fertigt, so erzählt Reiner Jürgens, der Geschäftsführer hochwertige und effiziente Leuchten für Industrie, Handwerk, Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben sowie Eventveranstalter. Dabei wurden seither Werk, Technologien und Produktprogramm kontinuierlich erweitert. Auf mittlerweile 25.000 Quadratmetern modernster Produktionsfläche entwickeln und arbeiten heute rund 130 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Eine echte Erfolgsgeschichte, die sehr stark dem Unternehmerpaar Dr. Alexander Zimmermann und Gisela Zimmermann zu danken ist. Beide führen den Unternehmensstandort in Bamberg und engagieren sich über alle Maßen auch in Thüringen und zwar nicht nur unternehmerisch, sondern auch als Förderer von Kunst und Kultur, wie man nicht nur auf dem Unternehmensgelände, sondern auch in Sondershausen sehen kann. Eindrucksvoll. Auch für dieses Engagement erhält Herr Dr. Zimmermann bei meinem Besuch von Landrätin Hochwind die Verdienstmedaille des Kyffhäuserkreises.

Beim Rundgang durch das Unternehmen sehe ich zum einen, wie auch die Produktion moderner Leuchten heute zunehmend automatisch erfolgt, wie wichtig aber der Mensch weiter bleibt, um eine hohe Qualität der Produktion zu sichern. Vor allem Frauen sind hier tätig, die offenbar deutlich geschickter die filigrane Arbeit leisten können, als Männer. Aber ich lerne auch, dass heutzutage sogar Lampen als Datensammler unterwegs sind und was sich alles über die Leuchten und mit Ihnen steuern lässt.

Und da sind wir bei der Geschichte zwischen der Thüringer Staatskanzlei und Sonlux. Bekanntermaßen sitzt die Staatskanzlei in einem historischen Gebäude. Damit ist auch verbunden, dass es kein Deckenlicht gibt. Meine Amtsvorgängerin, Christine Lieberknecht, hat das immer sehr geärgert, dass sie ihre Akten eher im Dunkeln lesen musste. 2013 besuchte sie Sonlux und entdeckte eine Baulampe, die reichlich Licht spendete und im Büro der Ministerpräsidentin Einzug hielt. Von da an war gutes Licht gesichert und wenn man an der Staatskanzlei vorbeiging in jener Zeit drang helles Licht aus ihrem Büro. Inzwischen haben wir moderne Lampen auch in meinem Büro, so dass es der Baulampe nicht mehr bedarf.

Meine letzte Station an diesem Tag ist die „Sumitomo Demag Plastics Maschinery GmbH“ in Wiehe. Die Sumitomo (SHI) Demag Plastics Machinery GmbH, Schwaig/Deutschland, ist einer der weltweit größten Hersteller von Spritzgießmaschinen zur Verarbeitung von Kunststoffen.

Das japanisch-deutsche Unternehmen ist im Frühjahr 2008 durch Zusammenschluss der Spritzgießmaschinen-Aktivitäten der Sumitomo Heavy Industries (SHI) mit der Demag Plastics Group entstanden.

Das globale Entwicklungs- und Produktionsnetzwerk von Sumitomo Heavy Industries und Sumitomo (SHI) Demag besteht aus vier Werken in Japan, Deutschland und China mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Das Produktportfolio umfasst vollelektrisch, hydraulisch und hybrid angetriebene Spritzgießmaschinen im Schließkraftspektrum zwischen 180 und 15.000 kN. Mit über 100.000 installierten Maschinen ist Sumitomo (SHI) Demag in allen wichtigen Märkten der Welt präsent. Mit mehr als 5.000 verkauften Maschinen pro Jahr gilt Sumitomo Heavy Industries mit ihrer Kunststoffmaschinensparte als einer der größten globalen Hersteller von Spritzgießmaschinen. Und natürlich ist auch hier die Digitalisierung ein wichtiges Thema, vor allem auch im Servicebereich, wo heutzutage der Servicetechniker direkt auf die Daten der Maschine des Kunden zugreifen kann, wenn es notwendig ist. Das kann Servicezeiten deutlich minimieren. Und auch die Produktionsprozesse sind stark automatisiert. Für ein Unternehmen wie die SHI ist das entscheidend, auch um Produktionszeiten zu verkürzen, was im engen Wettbewerb nicht unwichtig ist.

Und so endet wieder ein spannender Tag mit ganz viel #ZukunftThüringen.