Kleine mit großer Kunst

In den neuen Leiden des jungen W. von Plenzdorf – generell ein empfehlenswertes Buch – heißt es mehrfach „Kinder können malen, dass man kaputt geht“. Es stecken einige Wahrheiten in diesem Buch und die von den Malfähigkeiten der Kinder gehört unbedingt dazu. Deswegen habe ich mich auch sehr gefreut, dass wir gestern auf unserem Fraktionsflur eine Ausstellung der Erfurter Jugendkunstschule Imago eröffnen konnte. Zur Eröffnung war extra eine Kindergartengruppe mitgekommen und malte uns live wundervolle Bilder, während größere Imago-Kinder selbstgestaltete Kostüme präsentieren. Noch mehr als sonst kann ich nur jedem empfehlen, mal bei uns im Landtag vorbeizukommen, denn die ausgestellten Bilder sind sehr sehenswert.

Schön ist auch eine Nachricht, die mich gestern aus Brandenburg erreichte. Der Brandenburger Landtag hat in einem – das muss man so sagen – historischem Moment eine Änderung des Hochschulgesetzes und damit die Gründung der „School for Jewish Theology“ beschlossen. Damit kann die Jüdische Theologie ab dem nächsten Wintersemester mit fünf Professuren Studierende ausbilden.

Als Stiftungsratsmitglied der Leo Baeck Foundation habe ich lange für diesen Schritt gekämpft und bin richtig glücklich, dass das nun geschafft ist. Und dass es die rot-rote Landesregierung umgesetzt hat, ist ein Erfolg, der zählt.

Für keinen Erfolg halte ich dagegen das zehnjährige Jubiläum der Agenda 2010, das die SPD dieser Tage groß feiert. Gestern hatten wir im Landtag eine Aktuelle Stunde dazu beantragt, denn wir können es den anderen Parteien nicht durchgehen lassen so zu tun, als hätte Hartz IV keine gesetzlich verordnete Armut geschaffen. Dass wir heute so ein riesiges Problem mit Dumpinglöhnen haben, ist die Konsequenz der Politik der rot-grünen Bundesregierung, die von schwarz-gelb dabei unterstützt wurde. Und zur Agenda 2010 zählte übrigens auch die unsägliche Praxisgebühr, die wir inzwischen zum Glück wieder los sind. Deshalb ist dieser Jahrestag ein trauriges Jubiläum.

Zum Schluss noch ein Hinweis: In der TLZ läuft momentan eine Serie, wo Gastautoren aufschreiben können „Was jetzt in Thüringen notwendig ist.“ Am Dienstag erschien mein Beitrag, den ich hier gern bewerben möchte.