Zwischen digitaler Welt und Kaltem Krieg
Die auf dem nebenstehenden Foto befindliche analoge Kamera hat mir die Redaktion von Stuckrad Late Night verpasst. Bevor ich in die Sendung bei zdf_neo komme, soll ich das Wochenende davor in einigen Fotos dokumentieren. Der Plan wird natürlich erfüllt und Donnerstag, 22.30 Uhr gibt es dann die Bilder – das Tagebuch zum Wochenende schon heute.
Samstag war ich im Parteivorstand, um über digitale Gesellschaft und Herausforderungen der Netzpolitik zu sprechen. Gerade sieht man ja auch am Beispiel des Volksaufstandes in Ägypten, was für eine wichtige Rolle das Werkzeug Internet spielt. Wir müssen uns damit auseinandersetzen, welche Rolle Echtzeitkommunikation und soziale Netzwerke für politische Bewegungen haben. Die Diskussion dazu im Vorstand ist produktiv und auch im Anschluss haben wir noch viele gute Gespräche, die Lust auf weitere Debatten machen.
Am späten Samstagabend kommen dann die Nachrichten vom tragischen Zugunglück in Sachsen-Anhalt. Die Meldungen sind schockierend und meine Anteilnahme gilt den Opfern und Angehörigen. Hier zeigt sich wieder einmal auf tragischste Weise, dass die Mensch-Maschine-Relation Fehler nie ausschließen kann. Aber auch dass eingleisige Strecken eben nicht dem neuesten Entwicklungsstand entsprechen, ist damit wieder deutlich geworden. Wir hatten in Thüringen schon zwei Mal Fälle, wo diese Eingleisigkeit zu Unfällen geführt hat. Bei der Beantwortung der Frage, welchen Weg die Bahn gehen wird, muss deshalb die Modernisierung des gesamten Streckennetzes unbedingt mitgedacht werden.
Zum Sonntagnachmittag unterhält uns die Junge Union mit einer Pressemitteilung, für die sie wieder ganz tief in die Mottenkiste des Kalten Krieges gegriffen hat: Die Linksjugend Solid soll verboten werden. Vielleicht musste JU-Chef Gruner damit einfach Bratwurst-Mario nacheifern. Nachdem letzterer am Freitag gefordert hatte, Die Linke solle aus dem SED-Vermögen endlich die SED-Opfer entschädigen, konnte Gruner nicht mehr an sich halten. Er musste noch eins drauflegen und den Dobrindt geben.
Eine gute Nachricht zum Schluss: Beide Thüringer Drittliga-Vereine konnten am Wochenende siegen. Auch wenn das vielleicht nicht die richtige Fan-Einstellung ist, bin ich dafür, dass es beiden Clubs sportlich und wirtschaftlich gut geht. RWE und FCC sind beide wichtige Wirtschaftsfaktoren und Identifikationsobjekte, deswegen sollten wir uns bemühen, dass sie erhalten bleiben. Dass ich das tue, wurde jetzt vom RWE-Sprecher Wilfried Mohren gewürdigt. Danke dafür, aber es gibt nach wie vor viel zu tun – auf allen Seiten.