Netzwerkentwicklung

Donnerstag war ich in Rudolstadt bei einem Treffen mit regionalen Unternehmern. Organisiert wurde die Zusammenkunft wieder einmal von Herrn Frost, dessen Engagement für seine Region ich nur immer wieder loben kann. Tagebuchleser wissen, dass wir uns regelmäßig austauschen – beispielsweise im Herbst 2008 und im Sommer 2010 – und ich empfinde das jedes Mal als Gewinn. Gestern ging es um die bessere Koordination von mittelständischer Wirtschaft und Tourismusbranche in der Region. Da gibt es noch jede Menge Entwicklungspotential, zum Beispiel im Bereich des Thüringer Meers.

Den Ansatz, dass Akteure aus verschiedenen Bereichen sich zusammenhocken, um dann gemeinsam Ideen zu entwickeln finde ich sehr richtig. Es gibt meistens mehr Zusammenhänge, als man auf den ersten Blick sieht. Netzwerk ist das entscheidende Stichwort. Wer nichts voneinander weiß, kann auch nicht miteinander arbeiten. Während ich mich über die in Rudolstadt geleistete Arbeit freue, kann ich mich über etwas, das in Erfurt geleistet wurde nur ärgern. Es ist im Prinzip ein persönlicher Ärger aber ich denke, dass es nicht nur mir so geht, deswegen schreib ich auch darüber.

Früher gab es mal die „gemeinwirtschaftliche Familie“, das waren Finanz- und Versicherungsunternehmen, denen es nicht nur um Gewinnmaximierung ging. Dazu gehörten die Volksfürsorge, die Bank für Gemeinwirtschaft, etc. Inzwischen sind diese Firmen aber nicht mehr gemeinwirtschaftlich sondern nur noch gemein. Und da ich aus alter Verbundenheit den Unternehmen treu geblieben war, muss ich es nun am eigenen Leib erfahren.

Die Bank für Gemeinwirtschaft wurde erst zur SEB Bank und inzwischen heißt sie Santander. Das Geld das ich dort angelegt hatte und nach dem ich mich jetzt mal erkundigt habe, ist gerade gesperrt. „Da kommen wir grade nicht ran.“ Entgegen meinem ausdrücklichen Wunsch, es einfach nur ganz konservativ dort liegen zu lassen, wurde damit spekuliert. Das schönste kommt aber noch: Als ich dann mit dem Fall zu meiner Rechtsschutzversicherung gegangen bin, die auch mal gemeinwirtschaftlich war, hieß es: „Wir können hier keinen Rechtsschutz gewähren, schließlich wurde mit dem Geld spekuliert.“ Ah ja, das ist ja ganz toll, für euch wirtschaftlich und für mich gemein. Da bleibt wohl zukünftig nur noch eine Alternative – wenn’s um Geld geht, …