Gute Aussichten, gute Stimmung

Ein Gastbeitrag von Dieter Hausold: Jena, 17:30 Uhr, am 11. März 2009. In den Räumen des Stadtverbandes unserer Partei beginnt die WählervertreterInnenkonferenz der Partei DIE LINKE zur Wahl des Direktkandidaten für den Bundestagswahlkreis Gera/Jena/Saale-Holzland-Kreis. Hinter mir liegt bereits ein bewegender Tag. In Erfurt begingen wir mit unserem Genossen Wolfgang Albold, Mitarbeiter des Fraktionsvorstandes, dessen 60. Geburtstag. Im Mittelpunkt standen die vergangenen 20 Jahre. Wolfgang schilderte sehr anschaulich seine Arbeit, seine Überlegungen und Gefühle beim Weg von der SED zur PDS, zur Partei DIE LINKE in Thüringen.

Denke ich selbst 20 Jahre zurück, so steht fest: Ich hätte mir damals nicht vorstellen können, im Jahr 2009 an der Wahl eines Direktkandidaten meiner Partei für den Bundestag teilzunehmen, schon überhaupt nicht, dass dieser Kandidat zumindest die Chance hat, seinen Wahlkreis für unsere Partei auch zu gewinnen.

Gute Aussichten, gute Stimmung, so war es gestern auch in Jena. Zwei Kandidaten, Christian Hummert und Ralph Lenkert, standen zur Wahl. Beide trugen ihre Schwerpunkte für die parlamentarische Arbeit vor. Bei Christian Hummert war dies vor allem das Thema Datenschutz. Für Ralph Lenkert ist eine sozial gerechte Familienpolitik ein besonders wichtiges Anliegen. Beide legten dar, dass sie selbstverständlich für alle Schwerpunkte der LINKEN einen engagierten Wahlkampf führen werden – soziale Gerechtigkeit, gute Bildungschancen für alle Kinder von Anfang an, mehr direkte Demokratie und Bürgerbeteiligung, Erhalt und Schaffung existenzsichernder Arbeitsplätze. Die 36 WählervertreterInnen entschieden sich mit 22 : 14 Stimmen für Ralph Lenkert. Wie ich finde, eine gute Entscheidung. Ralph Lenkert hat als einer der Initiatoren des Volksbegehrens für eine andere Familienpolitik in Thüringen bereits einen guten Namen. Mit dem Neustart des Volksbegehrens am 1. Mai d. J. wird er erneut im Interesse vieler Menschen überall im Land u. a. für eine bessere Personalausstattung in den Kindertagesstätten unterwegs sein. Ralph Lenkert ist nicht Mitglied unserer Partei – steht jedoch zu ihren politischen Zielen. Es geht ihm vor allem darum, die unwürdige und Armut schaffende Hartz IV-Gesetzgebung zu überwinden sowie für mehr direkte Demokratie zu streiten. Gemeinsam mit dem Thema Familienpolitik wird er sich im Wahlkampf vor allem diesen Themen widmen.

Mit seiner Wahl – er wird auch für den Listenplatz 1 auf der Landesliste vorgeschlagen werden – hat sich DIE LINKE Thüringen erneut dafür entschieden, Menschen auf ihren Listen eine Chance zu geben, die sich in der Gesellschaft aktiv für einen demokratischen und sozialen Wandel einsetzen.

Christian Hummert wird auf der Landesliste kandidieren. Sein Engagement für die Partei ist trotz des Unterliegens selbstverständlich nicht infrage gestellt. 14 von 36 Stimmen sind ja ein achtbares Ergebnis.

Dieser 11. März 2009, sei es nun die vormittägliche Geburtstagsfeier mit dem Rückblick auf 20 Jahre Parteientwicklung nach der friedlichen Revolution von 1989, sei es die WählervertreterInnenversammlung vom Abend, haben mir ein weiteres Mal deutlich gemacht, sozialistische Ideale und Demokratie gehören untrennbar zusammen. Nur aus dieser Verbindung heraus kann unsere Politik im Interesse von sozialer Gerechtigkeit, Demokratie und einem friedlichen Leben erfolgreich gestaltet werden.

Weitere Infos: www.dieter-hausold.de