Unterwegs

Ein ereignisreiches Wochenende geht zu Ende. Am Freitagnachmittag saß ich im Untersuchungsausschuss zur Trinkausaffäre. Da stand die Zeugenvernehmung von Knut Korschewsky, Susanne Hennig und Frank Kuschel auf der Tagesordnung – viereinhalb Stunden konzentrierte Arbeit. Leider waren außer dem MDR (hier ist ein Bericht über die Aussagen) und einem freien Journalisten keine Medienvertreter da. Über die Inszenierungen des Nazis und V-Mannes Trinkaus haben die Thüringer Zeitungen damals berichtet, aber über die Aufklärung wird nichts gedruckt. Mal sehen, ob die Zeitungsleser auch irgendwann noch in den Genuss der Informationen kommen.

Wegen des Untersuchungsausschusses konnte ich leider den Termin beim Landesausschuss nicht wahrnehmen – Danke an André Blechschmidt, der mich dort vertreten hat. Freitagabend ging es dann nach Leipzig. Dort gab es mit „Wagner reloaded“ eine Wagner-Inszenierung der ganz besonderen Art. Apocalyptica aus Finnland rockte die Arena und meine Frau ist immer noch begeistert von der Show. Es war aber auch wirklich sehr schön.

Nicht so schön war dann der Anlass, der mich am Samstagmorgen nach Gera trieb. Es galt mal wieder den Nazis zu zeigen, dass sie hier keiner haben will. Ihren „Rock für Deutschland“ sollen sie von mir aus am Nordpol bestreiten, hier will die Typen keiner sehen. Bei der Gegendemo waren auch viele Kolleginnen und Kollegen aus den Gewerkschaften dabei, über die ich mich sehr gefreut habe. Bei der Zwischenkundgebung habe ich dann über Thüringer Heimatschutz, NSU, Blood & Honour und die Deutschen Geheimdienste gesprochen.

Vor dem Bahnhof habe ich dann spontan noch mal das Wort ergriffen, weil sich Nazis mit Polizeihilfe unter unsere Demonstration mischen wollten. Dazu habe ich dann mal verdeutlicht, dass es eben nicht irgendwie nette Rockmusik ist, die hier aufgespielt wird. In dem Film „Blut muss fließen“ ist das alles dokumentiert. Diese Form von Volksverhetzung gehört verboten!

Heute ging es dann auch wieder früh raus und los nach Augsburg. Die LINKE Ratsfraktion hatte mich als Gastredner zu ihrem Jahresempfang eingeladen. Die „Augsburger Allgemeine“ hat sogar schon einen kurzen Artikel darüber ins Netz gestellt. Für mich ging es dann weiter nach München zur Vorstellung unseres Buches „Schreddern, Spitzeln, Staatsversagen – schöne Veranstaltung, aber das Wochenende war irgendwie ziemlich schnell vorbei. 😉